Gründe für Beitragsanpassungen

Die Berechnung des zu zahlenden Beitrags wird vorgenommen in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren. Dazu gehören sowohl die Art und die Höhe des vertraglich zugesicherten Versicherungsschutzes als auch das Geschlecht und das Alter des Versicherungsnehmers. Dabei werden die Kosten aller Leistungen, die der Versicherer während der gesamten Dauer der Versicherung voraussichtlich erbringen muss, auf der Grundlage des aktuellen Kostenniveaus ermittelt.

 

Da mit zunehmendem Alter des Versicherungsnehmers das Krankheitsrisiko, und damit die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen, ansteigt, wird ein Teil des Beitrags dazu genutzt, eine sogenannte Altersrückstellung aufzubauen. Diese Maßnahme verhindert die Erhöhung des Versicherungsbeitrags allein durch das Älterwerden.

 

Kommt es jedoch zu einer Erhöhung der Kosten im Gesundheitswesen, so muss von den privaten Krankenkassen eine Beitragsanpassung vorgenommen werden. Ein Grund dafür ist der ständige medizinische Fortschritt. Die Entwicklung von neuen Behandlungsmethoden, medizinischen Geräte und besseren Medikamenten führt zu einem Anstieg des Kostenniveaus. Aber auch die Löhne der Ärzte, des Pflegepersonals und anderer Angestellter im medizinischen Dienst müssen regelmäßig erhöht werden und verursachen so ein Ansteigen der Kosten. Ein weiterer Faktor ist der demographische Wandel. Die stetig steigende Lebenserwartung der Menschen führt zwangsläufig auch zu einem höheren und längeren Bedarf an medizinischer Betreuung und somit zu steigenden Kosten im Gesundheitswesen.

 

Die Leistungen, welche die privaten Krankenkassen gegenüber ihren Versicherten zu erbringen haben, sind im Versicherungsvertrag festgeschrieben. Dies hat zur Folge, dass, im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen, die privaten Krankenkassen nicht die Möglichkeit haben, ihre Leistungen zu kürzen, um den Beitrag stabil zu halten. Eine Beitragsanpassung ist für die privaten Krankenkassen somit die einzige Möglichkeit, Beitragseinnahmen und Leistungsausgaben im Gleichgewicht zu halten.

 

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